Dienstag, 12. April 2011

Meine erste Computertomographie

Zwischen dem Termin beim Urologen und der ersten CT in meinem Leben, lag noch ein Wochenende. An diesem Wochenende wollte ich mir noch keinen Kopf über die bevorstehende Untersuchung machen und ging mit Freunden feiern. Mit einer Handvoll trinkfester Freunde stürzte ich mich in unsere Stammkneipe, natürlich nicht ohne vorher vorzuglühen. Nach einigen Bierchen, Schnaps und Tanzeinlagen, erblickte ich dieses Mädchen. Sie hockte eher auf einer Fensterbank und sah etwas gelangweilt aus, was mich dazu bewegte, mich neben sie auf die Fensterbank zu setzen. Heute weiß ich überhaupt nicht mehr wie wir ins Gespräch gekommen sind, aber wir führten eine nette Unterhaltung, welche von Küssen unterbrochen wurde. Ich erzählte ihr von meinem Zivildienst in einem Übergangswohnheim für Personen mit psychischen Erkrankungen. Sie erzählte mir, dass sie bei einem Arzt hier im Ort arbeiten würde, was mich auf die Idee brachte, eventuell meinen Arzt zu wechseln, um sie wiederzusehen. Doch das Schicksal hielt andere Pläne für uns beide bereit. Sie erzählte mir dass sie bei einem Urologen arbeite, was mir blitzartig das Bild von ihr in den Kopf rief. Ich wusste, ich hatte dieses Gesicht schon mal gesehen. Als ich meinen ersten Termin beim Urologen hatte, konnte ich einen kurzen Blick ins Labor werfen, wo sie gesessen hatte. Es wurde immer später und das Lied "Wer hat an der Uhr gedreht" erklang wie immer zum Abschluss einer langen Kneipennacht. Mit dem Austausch unserer Telefonnummern verabschiedeten wir uns, aber ich wusste, dass ich sie schon in wenigen Tagen wiedersehen würde, und wollte sie erst mal nicht anrufen. Der Montag, nach so einem kräfteraubenden Wochenende, kam mir sehr gelegen da ich erst um 9:00 Uhr beim Radiologen sein musste. Dort angekommen servierte mir die Arzthelferin erst mal 2 Becher mit einer Wasser ähnlichen Flüssigkeit. Auf die Bitte, diese innerhalb der nächsten Stunde zu trinken, antworte ich, dass überhaupt keinen Durst hätte. Dass es sich um Kontrastmittel handelte, erfuhr ich erst nach meiner Antwort. Ich schnappte mir eine Zeitung und konnte den Artikel, welchen ich zuvor beim Urologen angefangen hatte, zu Ende lesen. Zwischendurch versuchte ich das seltsam schmeckende Kontrastmittel hinunter zu würgen. Als mich die Arzthelferin ins Behandlungszimmer bat, und der Arzt dieses betrat, viel mir wieder ein dass ich mit seinem Sohn in der Berufsschule gewesen war. Nach der Begrüßung durch den Arzt, erkundigte ich mich nach seinem Sohn und bestellte schöne Grüße. Als der Arzt mit seinem Aufklärungsgespräch fertig war, ging es zum Computertomographen, in den ich mich nur mit einer Unterhose bekleidet hineinlege. Die Untersuchung selber dauerte nicht so lange wie das Warten im Wartezimmer. Auf den Bildern vom CT wurde mir ein eindeutig ca. Erdnuss großer Fremdkörper gezeigt, welcher dort nicht hätte sein dürfen. Mit den Bildern im Gepäck machte ich mich erneut auf den Weg zum Urologen. Voller Vorfreude auf das am Wochenende kennengelernte Mädchen, betrat ich die Praxis. Erwartungsvoll schweiften meine Augen durch die Praxis, um sie zu entdecken, doch meine Erwartungen wurden enttäuscht. Ich konnte sie nirgendwo entdecken.

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